Bonding Belt
Konzept 3
Ein- und Herleitung
Während die Stadt Lübeck mit einer hohen Dichte an Angeboten als Oberzentrum für Bürger*innen und Tourist*innen fungiert, decken die umliegenden Orte Bad Schwartau, Ratekau und Pansdorf nur den täglichen Grundbedarf ab. Fehlende Mobilitätsvernetzungen und soziale Infrastrukturen schaffen Barrieren, die den Austausch und das Wachstum in der Region behindern. Das Infrastrukturprojekt der festen Fehmarnbeltquerung bietet jedoch zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten für die Region. Ziel des Konzepts ist die Vernetzung und Qualifizierung dieser ländlichen Gebiete, um die regionale Identität und Zusammengehörigkeit zu stärken.
Leitidee
Da die feste Fehmarnbeltquerung sowohl auf dänischer und als auch auf deutscher Seite neue Entwicklungsperspektiven, insbesondere durch die Verbesserung des Verkehrsnetzes, eröffnet, besteht die Leitidee hinter dem Konzept Bonding Belt in der Vernetzung ländlicher Regionen um Lübeck, Bad Schwartau und Ratekau. Während Bonding Mobility nachhaltige Verkehrssysteme fördert und die Lebensqualität verbessert, zielt Bonding Building auf innovative Wohnraumkonzepte und sozialen Wohnungsbau ab. Mit Bonding Usage werden multifunktionale Räume geschaffen, um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und den Tourismus zu fördern. Ein gesamträumliches Tourismuskonzept soll ländliche Gebiete für Besucher*innen attraktiver machen und die Region nachhaltig beleben.
Strategie
Das Konzept Bonding Belt zielt auf die Verbesserung der Mobilitätsstrukturen im Raum Lübeck, Bad Schwartau und Ratekau, mit einem Fokus auf nachhaltige und nutzer*innenfreundliche Alternativen zum motorisierten Individualverkehr. Durch vernetzte Mobilitätswege und Brücken sollen ehemals getrennte ländliche und urbane Räume verbunden und grüne Aufenthalts- und Erholungsräume geschaffen werden. Das Konzept sieht auch die Aufwertung und Erweiterung von Points of Interest (POIs) vor, die kulturellen und historischen Wert bieten. Flexibel umsetzbare Maßnahmen in den Bereichen Mobilität, Bauen und Nutzung unterstützen eine nachhaltige und ressourcenschonende Regionalentwicklung, die lokale Besonderheiten berücksichtigt.
Vertiefung
Um die Idee des Konzepts zu erproben, wurde der ländlich geprägte Ort Groß Parin, der nordwestlich von Bad Schwartau liegt, als Fokusraum ausgewählt. Der in den letzten Jahren gewachsene Bedeutungsverlust der historischen Freizeitfunktion Groß Parins für die Umgebung soll durch die Entwicklung neuer Points of Interest entgegengewirkt werden. Auf den Flächen 1-5 entstehen verschiedene Freizeitmöglichkeiten, Ausflugsziele und Wohnprojekte, während die Fläche 0 dem zentralen Projekt des Konzepts Bonding Belt vorbehalten ist: das Nettværk. Groß Parin eignet sich aufgrund seiner guten Infrastrukturanbindung als ideales Ausflugsziel und soll durch das Nettværk attraktiver für verschiedene Nutzer*innengruppen werden.
Das Nettværk (abgeleitet vom dänischen Wort Netværk, zu deutsch: Netzwerk) in Groß Parin ist ein zentrales Element des Bonding Belt Konzepts und soll als regionales Ausflugszentrum dienen. Es nutzt die strategische Lage und bestehende Points of Interest in Groß Parin wie die Bismarcksäule, die Gaststätte Pariner Berg oder den Wald Riesebusch. Das Projekt umfasst flexible, modulare Containerarchitektur in Holzoptik, die sich an die örtlichen Gegebenheiten anpasst und erweiterbar ist. Durch die Schaffung von Räumen für Gemeinschaftsnutzungen wie Co-Working-Spaces, regionale Gastronomie, Freizeiteinrichtungen und Outdoor-Aktivitäten stärkt das Nettværk die regionale Attraktivität, fördert die soziale Interaktion und schafft einen Ort der Begegnung und Erholung für Jung und Alt.