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BELT Themen

Ein Belt.

Eine Region.

Viel lokales Potenzial.

Bei den BELT Topics handelt es sich um Querschnittsthemen, die für viele Orte in der BELT Region als relevant identifiziert worden sind und denen in Zukunft, besonders nach der Fertigstellung der festen Fehmarnbeltquerung, eine hohe Bedeutung beigemessen wird. Dazu gehören die Themen places of living, green-blue transition und business innovation. Während unter places of living die vielfältigen urbanen und ruralen Lebensräume in der Region verstanden werden, die sich den demographischen Veränderungen anpassen müssen, fokussiert die green-blue transition die Förderung nachhaltiger Transformationsprozesse im Energiesektor, im Verkehr und in der Hafenentwicklung. Business innovation beinhaltet die Entwicklung neuer Produktideen und Geschäftsmodelle, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, grenzübergreifende Zusammenarbeit zu stärken und langfristiges Wachstum in der Region zu sichern. 

 

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Die Themen

Unter „Places of living" werden die vielfältigen Lebensräume in der Beltregion verstanden, welche sowohl urbane als auch rurale Gebiete umfassen. Neben den physischen Strukturen, wie Häusern und Infrastruktur, sind dabei auch die sozialen und kulturellen Aspekte des Lebens in der Region gemeint. "Places of living" sind geprägt von der Vielfalt der Lebensstile, der Interaktion zwischen Mensch und Umwelt sowie der Identität der Bewohner*innen. Sie sind nicht statisch, sondern befinden sich in einem ständigen Wandel, der durch historische, ökonomische und soziale Entwicklungen geprägt ist und durch die Visionen und Handlungen der Gemeinschaft geformt wird. „Places of living“ sehen sich in der Beltregion vor allem demographischen Veränderungen konfrontiert und müssen an die Bedürfnisse einer alternden Gesellschaft angepasst werden, indem altersgerechte Wohnangebote, aber auch angepasste Mobilitäts- und Gesundheitsinfrastrukturen geschaffen werden. Doch auch die Anziehung neuer Bürger*innen durch qualitätvolle Orte ist eine zukunftsweisende Herausforderung, bei der die Kombination von gut angebundenen naturnahen und arbeitsplatznahen Orten entscheidend ist.

Erkundung regionaler Perspektiven: Eine frostige Expedition

Guldborg

Nakskov

Nysted

Exploring Regional Perspectives: A Chilly Expedition

Nakskov

Nakskov

Nysted

Exploring Regional Perspectives: A Chilly Expedition

Nysted

Nakskov

Nysted

Im Februar 2024 begaben sich die Forscher:innen des BELT-Projekts auf eine kalte, aber interessante Expedition zu den Winterbadestellen in Guldborg, Nysted und Nakskov. Trotz der frostigen Luft bot die Reise durch die Befragung von Fokusgruppen einen tiefen Einblick in die Region.
Unter dem Aspekt der Regionalentwicklung bietet die bevorstehende Fehmarnbelt-Querung eine bemerkenswerte Chance, die gesamte Region auf beiden Seiten des Fehmarnbelts neu zu gestalten. Die BELT-Initiative geht diese Reise mit einer dezentralen Perspektive an und weicht von der gängigen Darstellung der Fehmarnbelt-Querung als reine Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Hamburg und Kopenhagen ab. Stattdessen versucht die Initiative, das gesamte Potenzial der Region zu erschließen, indem sie die lokalen Kapazitäten und nachhaltigen Entwicklungsmöglichkeiten genau erfasst.
Die BELT-Initiative verfolgt einen netzwerk- und akteurszentrierten Ansatz und zielt darauf ab, eine gemeinsame und lokal verwurzelte Planungsvision für die Fehmarnbelt-Region zu entwickeln. Diese Vision wird durch ein komplexes Geflecht lokaler Initiativen und regionaler Perspektiven entwickelt und spiegelt ein Planungsethos wider, das tief in der Region selbst verankert ist und die ihr innewohnenden Fähigkeiten hervorhebt.

Im Mittelpunkt des Projekts steht die Erkundung des bestehenden Lebens und der Lebendigkeit in zahlreichen Gebieten der Region. Vor allem die Hafenstädte, die sich oft einer reichen, geschichtsträchtigen Identität rühmen können, sind ein eindrucksvolles Beispiel. Auf dieser Grundlage haben wir uns darauf konzentriert, die Initiativen zum Winterschwimmen in der Region zu erfassen. Diese lokal verankerten Bemühungen werfen ein Schlaglicht auf bestehende Aktivitäten, die außerhalb der traditionellen Sommermonate florieren.
Im Kern geht es bei diesem Projekt um die Erkenntnis, dass gelebte Erfahrungen unser Verständnis von regionaler (ungleichmäßiger) Entwicklung tiefgreifend prägen. In Anlehnung an das aufkeimende Feld der Geografien der Verkörperung und der Begegnungen untersucht unsere Studie das komplizierte Zusammenspiel zwischen Individuen und ihrem Einfluss auf die regionale Entwicklung, und zwar durch das Prisma ihrer gelebten Erfahrungen.
Unsere vorläufigen Ergebnisse bestätigen das entschlossene Engagement der Region für die Förderung von Vereinen und Basisinitiativen von Grund auf. Wir sind gespannt darauf, dieses Vorhaben auf ein breiteres Spektrum von Bereichen auszudehnen, um das lebendige Bild der Region noch weiter zu schärfen.

Verfasst von Anders Lund Hansen, Lasse Koefoed & Astrid Laura Dam Jensen

Bei einem gemeinsamen Stadtrundgang durch das Neustädter Entwicklungsgebiet Hafen und Bahnhofsumfeld sowie im Rahmen eines Austausches im Bauamt der Stadt Neustadt in Holstein wurden sowohl die Chancen der Hinterlandanbindung durch die Feste Fehmarnbeltquerung als auch Fragen der Flächennutzung und des Flächenverkaufs sowie der Entwicklung von Gewerbeflächen und Logistikparks diskutiert. Auch Möglichkeiten zur Vermeidung von Transiträumen und Vernetzungsformate wurden thematisiert.

Ein Stadtrundgang durch Neustadt 

Notitzen aus dem Besuch in Neustadt

In der öffentlichen Diskussion um die Feste Fehmarnbeltquerung stehen vor allem Fragen der notwendigen Hinterlandanbindung und der Schieneninfrastruktur im Vordergrund. Obwohl die Bauarbeiten auf Fehmarn und in Rødby bereits begonnen haben, bestehen in den Regionen des sogenannten Hinterlandes verschiedene Unklarheiten und es mangelt an transparenter Kommunikation.

Offene Fragen sind z.B. die notwendige Flächeninanspruchnahme durch die Schieneninfrastruktur, wodurch Ländereien in Anspruch genommen werden. Umgekehrt erfordert dies den Verkauf durch Landwirte, wobei es nicht nur um Grund und Boden, sondern vor allem um Existenzen geht. Gleiches gilt für den Umgang mit der freien Landschaft, wenn Gewerbegebiete und Logistikparks entlang der Autobahn geplant und entwickelt werden. Es scheint an vorausschauenden und konstruktiven Ansätzen sowie an Transparenz zu fehlen.

Die Hinterlandanbindung führt auch dazu, dass regional bedeutsame Schienennetze - wie die Bäderbahn in Ostholstein - aufgegeben werden. Diese Aufgabe betrifft nicht nur Tourist:innen, sondern auch die Pendler:innen der Region. Gleichzeitig verlieren die ostholsteinischen Bäder damit ihre schnelle und umweltfreundliche Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Diese Unschärfen machen deutlich, dass die Regionen und Städte Ostholsteins nicht zu reinen Transitorten werden dürfen. Vielmehr sollten die Qualitäten der Orte in die Planung der Gesamterschließung einbezogen und mit ihnen behutsam umgegangen werden.

Neben den Unsicherheiten und vielleicht auch der mangelnden Transparenz ist aber für einige Orte und Städte schon heute klar, dass sie von der Festen Fehmarnbeltquerung und der Hinterlandanbindung profitieren werden, weil sie besser angebunden, besser erreichbar und besser vernetzt sein werden und gleichzeitig keine erhöhten Lärmemissionen befürchten müssen.

Grundsätzlich ist zu betonen, dass es derzeit noch an einem räumlichen Verständnis für die Region und die Entwicklungschancen fehlt, da vor allem die Dringlichkeit und die negativen Folgen der Hinterlandanbindung sowie die Möglichkeiten der Vermeidung im Vordergrund stehen. Daher ist es notwendig, Transparenz zu schaffen, Menschen und Räume zusammenzubringen und zu vernetzen. Um eine solche Vernetzung zu erreichen, bedarf es geeigneter Formate, in denen sich Menschen informell zusammenschließen und Städte, Gemeinden und Orte über fachliche Netzwerke wie z.B. ein gemeinsames Hafennetzwerk zusammenfinden.

Beigetragen von Anika Slawski & Anna Sofie Hvid

Partnerships

„Green blue transition" meint einen nachhaltigen und umweltfreundlichen Transformationsprozess unter der Berücksichtigung ökologischer und ökonomischer Gesichtspunkte. Dabei stehen vor allem die grünen (landbasierten) und blauen (wasserbasierten) Ökosysteme und Ressourcen im Fokus. Die „green blue Transition“ zielt darauf ab Umweltbelastungen zu verringern, natürliche Ressourcen zu schützen und die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu stärken. Außerdem wird eine Umgestaltung der Wirtschaft angestrebt, die auf Kreislaufprinzipien und Ressourceneffizienz basiert. Dies beinhaltet vor allem die Förderung erneuerbarer Energien, die Entwicklung umweltfreundlicher Technologien und die Schaffung grüner Arbeitsplätze. In der Beltregion bieten sich besonders erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie an, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Auch in den Bereichen Verkehr und Tourismus besteht Potenzial, nachhaltige Verkehrsinfrastrukturen wie Fahrradwege und umweltfreundliche Verkehrsmittel wie den öffentlichen Nahverkehr zu fördern, um Emissionen zu verringern. Eine besonderes Handlungsfeld in der Beltregion bietet zudem die Entwicklung von Hafenarealen. Sie können als Symbol für den Wandel der Fehmarnbelt-Region und zur Stärkung der maritimen Identität dienen, um attraktives Ziel für Investitionen und Tourismus zu sein.

Unter der Bezeichnung "Business Innovation" können Prozesse zusammengefasst werden, durch die Unternehmen neue Produktideen oder Geschäftsmodelle entwickeln, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen und langfristiges Wachstum zu fördern. Dabei werden traditionelle Ansätze in den Bereichen Technologie, Produktentwicklung oder Organisation durch innovative Lösungen ersetzt oder verbessert, um die Effizienz zu steigern, Kosten zu senken oder neue Märkte zu erschließen. Außerdem spielen die Förderung von Unternehmertum, die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie die Nutzung von Förderprogrammen eine wichtige Rolle. In der BELT-Region kann "Business Innovation" dazu beitragen, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu stärken, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in der Region zu steigern, neue Chancen für wirtschaftliches Wachstum und Beschäftigung zu schaffen oder Produkte auf einen neuen Markt anzupassen, der durch die feste Fehmarnbeltquerung erschlossen wird. Eine besondere Herausforderung in der Daseinsvorsorge in der Region stellen die Veränderungen im Einzelhandel, sich wandelndes Kaufverhalten von Konsument*innen und daraus resultierender Leerstand (auch im Zuge der Pandemie) dar. Die Förderung nachhaltiger Landwirtschaftspraktiken und Umstellung auf ökologischen Anbau, um den Einsatz von Chemikalien zu reduzieren und die Bodengesundheit zu verbessern ist ein weiterer zukünftiger Entwicklungsschwerpunkt.

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