Konzept 2
Neu Stadt zusammensetzen
Ziel der Konzeption ist es, Neustadt in ihrer Nutzungsverteilung neu zusammenzusetzen.
Im ersten Schritt wird die Nutzungsverteilung großflächig für die gesamte Stadt differenziert.
Die darauf folgende Übersetzung in die spielerische Form eines Puzzles zeigt Grenzen und Verzahnungen zwischen den erkannten Nutzungen auf. Anhand der Größe der Puzzleteile wird die Gewichtung der Nutzungen deutlich.
Die Transformation in diese ausgewählte Formsprache vereinfacht die Verbildlichung des Einsatzes von unterschiedlichen Maßnahmen und angepassten Nutzungen im weiteren Verlauf.
Ein- und Herleitung
Um Nutzungsmischung herauszuarbeiten und darzustellen, werden die Nutzungen bei dem Puzzle der Stadt weiter differenziert. Dabei sind die Grenzen der aufeinandertreffenden Nutzungen auf ihre Sinnhaftigkeit und Funktionsweise zu hinterfragen.
Die Icons in der Karte zeigen detailliert die unterschiedlichen Nutzungen an den Grenzen. Sie verdeutlichen, warum an bestimmten Orten eine Verzahnung und damit auch ein Übergang der verschiedenen Nutzungen für gut befunden und funktionierend bewertet werden. An Orten, an denen der Übergang unterschiedlicher Nutzungen in ihrer Funktionsweise schwächer, also eingeschränkt und als verbesserungswürdig eingestuft werden, sind farblose Puzzleteile eingesetzt. Diese verdeutlichen die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen.
Leitidee
Anhand einer Matrix werden übergreifende Lösungen (Maßnahmen) für verbesserbare Grenzbereiche entwickelt. Dabei ist die Verträglichkeit unterschiedlicher Nutzungen zu überprüfen und die Vor- und Nachteile herauszuarbeiten. Damit ist die Matrix nicht nur für Neustadt anwendbar sondern allgemein, bei der Weiterentwicklung eines Gebiets, gültig.
Der Fokus liegt in diesem Zusammenhang auf aktuell nicht funktionierenden Übergängen. Findet die Matrix Anwendung, so kann ein „Mischteil“ eingesetzt werden. Diese sind vorrangig auf die Mischung von zwei Nutzungen ausgelegt, können aber weiter verknüpft werden.
Strategie
In gekennzeichneten Gebieten ist die Matrix jedoch nicht anwendbar. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn eine homogene Nutzungsstruktur vorliegt oder die Grenzen besonders hart sind. An diesen Orten ist auf den Einsatz von „besonderen Orte“ oder „Sollbruchstellen“ zurückzugreifen. Diese können Impulsgeber sein oder die Etablierung einer Innovation darstellen.
An besonderen Orten werden die Nutzungen der Umgebung aufgegriffen und als Mischnutzung interpretiert. In diesen Fällen wird eine einzigartige Nutzung, wie die einer Tierpflege, empfohlen. Wohingegen bei dem Einsatz von Sollbruchstellen vollständig neue Nutzungen eingesetzt werden. Von diesen neuen Nutzungen besteht im Gebiet bisher ein Defizit. Sie lassen sich gut mit dem Bestand verbinden.
Vertiefung
Die Sollbruchstelle in Pelzerhaken am Deepensoll ist eine beispielhafte Verdeutlichung, wie eine Fläche in Neustadt weiterentwickelt werden kann. Sie spiegelt die Vielschichtigkeit des Puzzles wider und stellt wie ein Zoom-In eine Art Puzzle im Puzzle dar. Es zeigt auf, wie sich die Nutzungen neu und kleinteilig verzahnen.
Die anliegenden Landschaftsstrukturen werden aufgegriffen und in die beplante Fläche einbezogen. Sie umfassen lineare Strukturen, die sich mit der Gebäudetypologie verzahnen und flächige Übergänge, welche aus der Feldstruktur gebildet werden. Das Herzstück bzw. den Auftakt bilden die Jugendherberge, die Streuobstwiese und die Wald-Kita.
Der Entwurf bietet neue zukunftsfähige Angebote und setzt sich gleichzeitig nahtlos in den Bestand ein.
Saskia Fleischer, Marc Fritzemeier, Ante-Akira Kutschke, Inga Leicher, Rahel Nicolaus, Marleen Schlüter
Das Konzept "Neu Stadt zusammensetzen" wurde erarbeitet von:
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