Konzept 5
Neustadt Resilienzia
- Den Stadtrand zukunftsfähig machen
Um eine gewisse Resilienz bzw. Widerstandsfähigkeit zu entwickeln, müssen Gemeinden aktuelle und zukünftige Entwicklungen in die Planung miteinbeziehen. Gerade in Zeiten von gesellschaftlichen Umbrüchen, voranschreitender technologischer Innovation und klimatischen Veränderungen ist es essenziell, (Klein-) Städte auf diese Transformationen schon jetzt vorzubereiten.
Hierfür ist es wichtig, sich mit den 15 Megatrends des Zukunftsinstitut auseinanderzusetzen und eine Auswahl zu treffen, welche Megatrends gerade für Kleinstädte von Bedeutung sind. In einem nächsten Schritt werden diese Trends zunächst in allgemeine Transformationsprozesse übersetzt, um sie daran anknüpfend speziell auf die lokalen Gegebenheiten und Bedürfnisse in Neustadt zu übertragen und räumliche Auswirkungen sichtbar zu machen.
Ein- und Herleitung
Die in der Analyse identifizierten, lokalen Transforma-tionsprozesse werden innerhalb des Konzepts in drei übergeordnete Handlungsfelder geclustert:
Das Handlungsfeld der Resilienten Freiräume (grün dargestellt) beinhaltet Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel und thematisiert die Qualifizierung von Grün- und Freiräumen.
Resiliente Wertschöpfung (blau) erfordert einen lokalen Beitrag zur Energieversorgung und Nahrungsmittelproduktion, sowie eine nachhaltige Entwicklung touristischer Strukturen und eine Attraktivierung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen.
Für ein Resilientes Wohnen (orange) in Neustadt ist eine emissionseffiziente Umgestaltung des Bestandes und eine Anpassung des Wohnangebots mithilfe der Schaffung neuer Wohnformen, die auf die Diversifizierung der Haushaltstypen flexibel reagiert, erforderlich.
Leitidee
Innerhalb der Strategie werden für die drei Handlungsfelder jeweils Maßnahmen erarbeitet. Mit diesen drei Farben wird der „Grundlayer“ gelegt. Zusätzlich werden explizite Maßnahmen für Flächen, die mehrfach codiert sind, formuliert: Diese sind der produktive Freiraum (grün/blau), gewerbenahes Wohnen (blau/ orange) und die doppelte Innentwicklung (grün/orange). Eine Fläche, die beispielsweise rot-blau codiert ist, thematisiert sowohl alle Maßnahmen aus rot und blau, als auch spezielle Rot-blaue Maßnahmen finden dort Anwendung.
Die Verortung der Maßnahmenbereiche orientiert sich weitestgehend am Bestand und an dessen Potenzialen. Diese Potenziale sollen durch diverse Maßnahmen gestärkt bzw. ausgeschöpft werden.
Mithilfe von Plug-In Maßnahmen werden die übergeordneten Maßnahmen ergänzt, um spezifisch auf einzelne Bereiche eingehen zu können.
Strategie
Eine Besonderheit innerhalb des Konzepts stellen Bereiche dar, die mit allen 3 Farben codiert sind. Diese Bereiche werden als Experimentierräume genutzt und sollen verschiedene Funktionen zusammenbringen. Zu einem dieser Räume zählt der Fokusraum Deepensoll.
Deepensoll fungiert innerhalb des Konzepts als zentraler Möglichkeitsraum, welcher sowohl innovative Formen des Wohnens, der Freiraumgestaltung und -nutzung, als auch ein nachhaltiges Wertschöpfungssystem im Quartier integriert. Das Quartier schafft Schwerpunkträume für die drei zentralen Nutzungen und Übergangsbereiche werden gewinnbringend miteinander verzahnt.
Multifunktionale Räume entstehen, die nicht nur eine Bereicherung für die im Quartier wohnenden und arbeitenden Menschen darstellen, sondern darüber hinaus Angebote für die ansässige Bewohner:innenschaft Pelzerhakens bieten.
Vertiefung
Der Grünraum, welcher den Fokusraum bis auf den südlichen Teil rahmt, wird durch gezielte Öffnungen in das Quartier hineingezogen und durch qualifizierte Freiflächen innerhalb des Quartiers weitergeführt. Dadurch wird eine Durchlässigkeit erreicht, welche für Mensch und Natur eine besondere Qualität erzeugt.
Der produktive Charakter zeigt sich zum einen durch die Nahrungsmittelproduktion in den produktiven Freiräumen, aber auch im Schwerpunktbereich der Wortschöpfung: Hier wird die Energieproduktion mit dem Anbau von Lebensmitteln vereint.
Darüber hinaus wird die Wertschöpfung durch Flächen für kleinteiliges, produktives Gewerbe, Erweiterungsfächen für den Gesundheitssektor, Ferienwohnungen und Wohnraum für Auszubildende gestärkt.
Helene Brüns, Jenny Flohr, Julian Rink, Carina Hoffmann, Jan Ole Könnecker, Calvin Fleischfresser
Das Konzept "Neustadt Resilienzia - Den Stadtrand zukunftsfähig machen" wurde erarbeitet von: