Konzept 3
Green BELT Clusters
Neustadt steht vor großen Herausforderungen in der Zukunft. So wird die neue feste FBQ die gesamte Region verändern und die Städte an der Achse dazu verleiten, diese in ihre strategische Entwicklung zu integrieren. Hinzu kommen typische Herausforderungen von Kleinstädten wie ein enormer Flächenverbrauch, in Neustadts Fall trotz stagnierender Bevölkerung und monofunktionale Teilgebiete.
Es gilt sich die Frage einer langfristigen, nachhaltigen Ausrichtung und Identität zu stellen. Unser Konzept versucht diese Identität insbesondere am Stadtrand herzustellen, indem die monofunktionalen Räume aufgebrochen, vielfältiger und diverser werden.
Ein- und Herleitung
Basierend auf der großräumigen Ausgangslage im Kontext der festen Fehmarn-Belt-Querung und der Frage nach einer möglichen Einbindung von Kleinstädten ist die Idee ein fächerförmiges Unternehmensnetz, bestehend aus kleineren, nicht störenden Zuliefererbetrieben in den Wohngebieten und größeren Logistik, Verarbeitungsbetrieben im bestehenden Gewerbegebiet aufzubauen. Dies ist Bestandteil der übergeordneten Idee, eine neue Identität für die monofunktionalen Gebiete am Stadtrand auszubilden. Durch Clusterschwerpunkte in denen eine heterogene Nutzungsmischung entsteht, in Kombination mit einem die Flächenausweitung begrenzenden GreenBELT soll dies gelingen.
Die Umsetzung der Leitidee erfolgt über die sogenannten „Synergy-Cluster“ und „Green Getaways“, letztere sind im GreenBelt verortet.
Leitidee
Dabei verteilen sich die „Synergy- Cluster“ räumlich gleichmäßig an geeigneter Stelle (entweder an bereits bestehenden Strukturen, Nähe zu Potentialflächen oder Lage an Verkehrsachsen. Sie dienen der Vielfalt und Diversität innerhalb der homogenen Räume und sollen unterschiedliche Angebote und Nutzungsmöglichkeiten wie Mobilitätsangebote, Gewerbenutzungen, gemischte Wohnangebote und qualifizierte, gemeinschaftsfördernde öffentliche Räume vereinen. Hierfür wurden lokal spezifische Maßnahmen erarbeitet, die den Bestand um fehlende Funktionen ergänzen.
Die Green Getaways sind Flächen im GreenBelt, die sich bereits aufgrund ihrer zum Teil qualifizierten Grünstruktur, besonderen Lage und /oder Aufenthaltsqualität von ihrem Umland abheben. Die Orte sollen durch einen entwickelten Maßnahmenkatalog qualifiziert werden und die weitläufige Achse des GreenBELTs durch besondere Orte für Flora, Fauna und Mensch ergänzen.
Strategie
Als Vertiefungsraum dient der Stadtteil Pelzerhaken im Osten der Stadt. In unserer Strategie verorten wir im Norden auf der Fläche Deepensoll ein GreenGetaway. Diese Fläche überzeugt bereits durch einen teilweise dicht gewachsenen Wald in Kombination mit einem kleinen See. Die Fläche soll durch verschiedene Maßnahmen wie eine Aufwertung des Bestandgrüns, Blühwiesen, Rückzugsorten für Flora und Fauna ihre Biodiversität vergrößern und gleichzeitig durch gezielte Angebote wie ein Lehrpfad, Streuobstwiesen, Sitzgelegenheiten und ein erlebbar machen des Wassers auch einen Naherholungswert für die angrenzende Bewohner:innenschaft bieten. Ebenfalls ist sie durch das durchgängige Wegenetz des GreenBelts gut angebunden an die weiteren GreenGetaways und schafft auf diese Weise einen sanften Übergang vom Siedlungsbereich zur Landschaft.
Vertiefung
Das Synergy-Cluster Pelzerhaken zeichnet sich darin aus, die monostrukturelle Entwicklung des Siedlungsgebiets aufzubrechen und bestehende Potenzialflächen effektiv zu nutzen. In diesem Sinne ist der Ansatz der Nachverdichtung gewählt worden, welche mittels Neubau, Umbau, Anbau oder Aufstockung erfolgen soll. Insbesondere Brach- und Stellplatzflächen gilt es hierbei zu nutzen und zu qualifizieren. Aber auch bestehende Wohnbebauung soll durch zeitgemäße Wohnformen sowie dem Angebot von Azubi-Wohnungen nachhaltig umgestaltet werden. Ebenfalls steht die Multicodierung von Flächen im konzeptionellen Vordergrund. Raum für Sharing-Angebote sind dahingehend sowohl für Räumlichkeiten, Werkzeuge und Essen im Maßnahmenpaket. Insbesondere zu beachten ist das Mobilitätskonzept, welches durch einen Mobility-Hub kostengünstig Fahrräder mit und ohne E-Antrieb, Lastenräder, Pkws oder auch Lieferwägen für den Bedarf anbietet.
Die Kombination aus Green Getaway und Synergy-Cluster schafft einen vielseitigen, erlebbaren Raum, der aus seiner Monotonie ausbricht und dem Gebiet einen neuen Charakter verleiht. Der erste Anstoß auf dem Weg zu einer neuen Identität.
Oscar Huck, Mats Söhrnsen, Maximilian Carbuhn, Sofie Spitzer, Gerret Westphal
Das Konzept "Green BELT Clusters" wurde erarbeitet von: